Position der Borkumer Grünen zum geplanten Gasabbau vor Borkum

Die Grünen Borkums, allen voran Meta Janssen-Kucz, die Ratsherren Sleeboom und Gansel und der gesamte Ortsverband, sprechen sich eindeutig gegen die geplante Gasförderung vor Borkum aus! Hier wird populäre Politik auf dem Rücken und Lebensraum der Insulaner gemacht. Das ganze Projekt ist wirtschaftlich fraglich, es wird in Bezug auf das Volumen des Gasvorkommens mit falschen Zahlen jongliert. Es ist umweltpolitisch katastrophal, die Folgen unabsehbar: Verschmutzung Weltnaturerbes, Bedrohung der Trinkwasserversorgung, Gefahr Inselabsenkung, usw. (tektonischen Probleme, und viel mehr).

Gerade die niederländischen Unternehmen sollten aus den immer noch anhaltenden tektonischen Problemen aus der Region Groningen gelernt haben. Meeresbodenabsenkungen durch Schaffung von Hohlräumen (Gas-Abbau) führen wie Bodenabsenkungen in Groningen zu Beben. Im Falle der ostfriesischen Inseln Borkum, Juist und Norderney, aber auch für die niederländische Insel Schiermonnigkoog besteht latent die Gefahr der Absenkung der Insel durch Veränderungen am Inselsockel. Diese Schäden sind irreversibel, werden aber im Hinblick auf die potentiellen Profite bagatellisiert und der Verlust des Lebensraums vieler Insulaner billigend in Kauf genommen.

Von der Landesregierung kann die Borkumer Bevölkerung nur sehr wenig, fast nichts erwarten. Allen voran die Herren Weil, Lies und Althusmann betreiben angesichts der weltpolitischen Ereignisse und vor allem auch aus wahlkampftaktischen Gründen eine Art „Wendehalspolitik“. Gegebene Versprechen werden gebrochen, was die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit dieser Herren derzeit, und auch in der kommenden Legislaturperiode auf ein Minimum schrumpfen lässt. Die politische Führung in Hannover versagt in diesem Punkt, agiert opportunistisch, hat Ausgenmaß, Weitsicht und Nachhaltigkeit der Macht und dem Geld geopfert, und das auf dem Rücken der Inselbewohner. Der Profit geht über die Sicherung des Lebensraums der Bundesbürger.

Die Borkumer, soweit ich das als Bürger und Ratsmitglied höre, sind fast alle strikt gegen dieses Projekt, das möglicherweise ihre Existenz und Lebensraum bedrohen. Die Borkumer haben sich für eine klimaneutrale und emissionsfreie Insel entschieden und fördern schon jetzt die Nutzung regenerativer Energien und entwickeln engagiert weitere realisierbare Konzepte, wie es kürzlich auf dem Workshop Borkum2030plus erlebbar war.

Die Borkumer Grünen werden auf jeden Fall weiterkämpfen! Der Lebensraum für Borkumer ist in Gefahr. Vielleicht erreichen wir eine Verlangsamung des Prozesses um nach Beruhigung der Weltereignisse und nach dem Landtagswahlkampf die Möglichkeit zu schaffen, die Gesamtsituation und Vorgehensweise neu zu bewerten. Es werden noch 1-3 Jahre vergehen, bis mit den Bohrungen begonnen werden kann – Zeit genug, um die Gesamtlage neu zu bewerten, Alternativen zu suchen und die erneuerbaren Energien weiter auszubauen.

Hermann Gansel