Borkum – Die Kommunalwahl am 12. September steht an und die Redaktion hat sich mit einigen Vertretern der Borkumer Parteien getroffen, um gemeinsam an Orte auf der Insel zu fahren, die sie für sich als wichtig empfinden. Sie selbst haben vorgegeben, welche Orte das sein werden und sprachen darüber, wo es Probleme gibt und was sich ändern müsste. Wie man es gemeinsam schaffen kann, die Insel sowohl für Insulaner, als auch für Urlaubsgäste attraktiver zu gestalten. Als Partei standen zwei Vertreter der Borkumer Grünen mit dem Fahrrad vor der Borkumer Zeitung, denn es sollte ein Exkurs zur Infrastruktur werden.
Knapp über eine Stunde waren Ratsherr Eldert Sleeboom, Ortsvereinsvorsitzender Hermann Gansel und Redakteur Enno Heidtmann auf dem Fahrrad unterwegs. „Wir möchten das Thema Radfahren aufgreifen“, sagt Sleeboom. Es sei für die Insel ein nicht unerhebliches Thema, da auch immer mehr Touristen auf das Fahrrad zurückgreifen, um auf der Insel mobil unterwegs sein zu können. Los ging es von der Neuen Straße über die Kirchstraße zur Bürgermeister-Kievit-Promenade.
„Die Stadt verfügt nicht über ausreichend Abstellmöglichkeiten für die Flut an Fahrrädern, so dass hier sogar in gesperrten Bereichen wie dem Rettungsweg Räder abgestellt werden“, betont Sleeboom. Beide Kommunalpolitiker wollen sich dem Thema annehmen. „Die Insel hat nur begrenzte Möglichkeiten und man müsse sich zeitnah auch mit diesem Problem auseinandersetzen. „Auf Spiekeroog sind Radfahrer im Ortskern nicht erwünscht“, sagt Sleeboom. Die Insel könne man zwar auf Grund der Größe nicht miteinander vergleichen, aber es müssten Maßnahmen diskutiert werden.Die gemeinsame Radtour ging weiter entlang der Promenade zum Nordsee-Aquarium. Denn auch hier werden Räder achtlos abgestellt. Hermann Gansel und Eldert Sleeboom begrüßen, dass die Insel über gut ausgebaute Radwanderwege verfügt und mit dem Loopdeelenweg Radwanderungen noch attraktiver geworden sind. „Wir müssen trotzdem beachten, dass der Radverkehr zunimmt und die Ressourcen der Insel begrenzt sind“, betont Sleeboom. „Wir fahren jetzt weiter zum Südstrand, denn dort sieht es nicht besser aus“, sagt Sleeboom und führt die Radtour an. Dort angekommen gibt es zwar Abstellmöglichkeiten, die auch genutzt werden, doch auch hier das gleiche Bild wie zuvor.
Fahrräder über Fahrräder, die auch hier trotz Verbotsschilder in Richtung Strand und auf der Strandmauer abgestellt wurden und damit den einzigen Rettungsweg versperren. „Das sind keine hinnehmbaren Zustände. In einem Notfall geht es um Minuten, da kann man nicht erst Fahrräder zur Seite räumen“, so Sleeboom. Alle Parteien Arbeiten im Verkehrsausschuss an der Problematik, doch wir haben das Gefühl, das die Verkehrsentwicklung der Verkehrsplanung immer um Nasenlängen voraus ist. Der Gast ist aufs Fahrrad umgestiegen, das ist auch gewollt, jetzt muss die Infrastruktur dafür her. Das wollen wir nach der Kommunalwahl unbedingt anpacken.
Vom Platz der Tausend Fahrräder ging es dann weiter über den Alten Deich, denn dort läge ebenfalls etwas vor, was aus Perspektive der Grünen einer Diskussion bedarf. „Wir haben Wiesen mit Entwässerungsgräben, die von den dort gehaltenen Tieren und dem entstehenden Dung der Tiere betroffen sind. Kalium oder Phosphor gelangen ungehindert in den Boden und somit in die offenen Gewässer. Hier brauchen wir dringend eine Lösung für alle Beteiligten“, sagt Sleeboom, dem der Erhalt der Naturflächen und des Trinkwassers sehr am Herzen liege. Zurück ging es dann von dort aus wieder zur Neuen Straße, wo beide Kommunalpolitiker auch noch andere Themen ansprachen. Man müsse vorausschauend und Nachhaltigkeit mit den Ressourcen auf Borkum umgehen. Umweltschutz, Naturschutz und die Lebensqualität der Borkumer, muss besser mit dem Tourismus verzahnt werden.
Miteinander reden ist zwingend notwendig, um zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.
Der Basistext stammt von E. Heidtmann, Borkumer Zeitung, überarbeitet und korrigiert durch Eldert Sleeboom und Hermann Gansel