Nachdem am Freitag, den 21.06.2024 der Baustopp durch das niederländische Gericht nicht verlängert wurde, darf ONE-Dyas nun mit dem Aufbau der Plattform vor unserer Insel, inmitten der touristischen Hochsaison und der sensiblen Störungszeit der Schweinswale, vor Borkum beginnen. Die intensive Lobbyarbeit des niederländischen Unternehmens scheint sich offensichtlich gelohnt zu haben. Doch wir geben nicht auf! Noch sind die endgültigen Entscheidungen nicht gefallen und das
Vorhaben auf deutscher Seite nicht durch die entsprechende Behörde (LBEG) genehmigt. Das LBEG ist dem Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung untergliedert, dessen Leitung der Wirtschaftsminister Olaf Lies innehält. Dieser ist am Samstag, den 06.07.2024 ab 14 Uhr auf der Insel Borkum zur Einweihung des neuen Bahnsteigs am Bahnhof der Borkumer Kleinbahn zu Besuch. Wir möchten die Veranstaltung nicht stören und trotzdem dem Minister deutlich zeigen, dass wir gegen eine Ablehnung der geplanten Erdgasförderung sind. Treffpunkt dafür ist die Touristeninformation gegenüber vom Bahnhof.
Verschiedene Umweltorganisationen werden anwesend sein und uns mit entsprechenden Bannern unterstützen. Ohne deutsche Genehmigung zur Erdgasförderung wird mehr als die Hälfte des Gases nicht förderbar sein, was die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens in Frage stellt. Ebenso sollen wertvolle Riffe, welche CO2 und Stickstoff fixieren und als Kinderstube von vielen Fischen dienen, diesem Projekt zum Opfer fallen. Dabei ist der Erhalt aller natürlicher CO2 Senken für den Klimaschutz und den Artenschutz von erheblicher Bedeutung. Auch hier hat eine deutsche Behörde das Zepter in der Hand, um die Zerstörung der Riffe zu verhindern! Die umliegenden deutschen und niederländischen Wiederansiedlungsprojekte der europäischen Auster, die weltweit gefährdet ist und welche ebenfalls biogene Riffe bildet, befindet sich ebenso in unmittelbarer Nähe. Sie filtern das Wasser, stabilisieren das Sediment und bilden Siedlungsunterlage für andere Tierarten. Sie werden durch Schadstoffeinleitung und Überlagerung von Sedimenten gefährdet. Dieses Projekt ist keine Übergangslösung, sondern soll für 30 Jahre Bestand haben. 30 Jahre mit der Gefahr von Havarien, Erdbeben und Umweltschäden. Es ist an der Zeit, noch einmal deutlich Flagge zu bekennen und den Minister aufzufordern das Projekt abzulehnen.
Treffpunkt:
Samstag 06.07.2024
13:45 Uhr vor der Touristeninformation