Auf seiner Sommertour durch Niedersachsen machte der Grünen-Europaabgeordnete Niklas Nienaß aus Mecklenburg-Vorpommern Station in Leer. Am Abend traf er sich mit einigen grünen Vorstandsmitgliedern aus dem Kreis- und Ortsverein, um mit ihnen über die Probleme vor Ort zu sprechen. Diskutiert wurde der Umgang mit der Wolfspopulation, der Küstenschutz, die Gasbohrungen vor Borkum und auch die neuen Verordnungen zur Grundschleppnetzfischerei, die gerade die Fischer bei uns an der Küste beschäftigt, führt Mechthild Tammena, Vorsitzende des Grünen-Ortsverbands Leer, aus.
„Das sind wichtige Themen für die Region“, betont Nienaß. Gerade bei den Verordnungen zur Grundschleppnetzfischerei verstehe er den Frust der Fischer vor Ort. „Die große Fischerei-Industrie zerstört unsere Meeresböden und sorgt für Überfischung.“ Deswegen brauche man diese Regeln. Aber die träfen nun vor allem die traditionellen kleinen Betriebe, die sich für den Naturschutz interessieren. Die große Industrie, die eigentlichen Verursacher, interessiert das wenig – die finden Umwege. Daher müsse man nun vor allem die kleinen Betriebe unterstützen.
Am nächsten Tag ging es zur EDR (Ems-Dollart-Region) in Nieuweschans. Die EDR hat sich als erste Adresse für alle Fragen bezüglich der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in der Region etabliert. „Wir müssen uns hier wieder auf den Kern konzentrieren“, sagt Nienaß. „Es muss nicht immer um wirtschaftliche Innovationen gehen, sondern vor allem um Kooperation. Gerade im soziokulturellen Bereich eröffnet die Zusammenarbeit so viele Möglichkeiten“, sagt Nienaß. „Die Grenzen der Regionen und Länder sind kein Nachteil, sie sind eine große Chance“. Für die Zukunft gelte es weiterhin, die Vorteile eines zusammenwachsenden Europas zu erkennen und zu nutzen, darin waren sich alle Gesprächspartner*innen einig.
