Atomkraft und Gas – nachhaltig und umweltfreundlich?

Die EU will Atomkraft und Gas zu nachhaltigen Energien erklären. Sind Atom und Gas nun öko? Wie passt das zu den Klimazielen, die sich die Bundesregierung gesteckt hat? Um das zu verstehen, muss man schon etwas hinter die Kulissen schauen.
In erster Linie geht es um die maroden Atomkraftwerke in Frankreich, die Finanzkapital brauchen. Immer mehr Anleger achten darauf, dass ihr Geld in umweltfreundliche Projekte fließt und so will die EU mit dem neuen Regelwerk signalisieren, dass neben den erneuerbaren Energien nun auch Atom und Gas als grüne Investitionen gelten und als nachhaltig eingestuft werden. Als nachhaltig eingestuft werden eigentlich nur Energien, die keinen signifikanten Schaden anrichten können. Das sieht bei Atomkraft ganz anders aus, man denke an Tschernobyl und Fukushima.
„Nach jahrzehntelangem Kampf gegen die AKWs werden diese nun wieder hoffähig gemacht“, empört sich Mechthild Tammena, Ortsvereinsvorsitzende der Grünen in Leer. „Das könnte auch Auswirkungen auf Ostfriesland haben. Im benachbarten Niederlande ist immer wieder die Rede davon, AKWs z.B. in Delfzijl zu bauen. Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Anstatt in die Erneuerbaren zu investieren, wird es nun fehlgesteuerte Investitionen in Atommeiler und Gaskraftwerke geben.“